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Geschichte und Landschaft

 

 

Geschichte

Halvelagen wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von deutschen Einwanderern, den sogenannten Siebenbürger Sachsen gegründet. Der deutsche Name Halvelagen stammt von der ungarischen Benennung Holdvilag und bedeutet wahrscheinlich Siedlung des Mondes (angeblich stammt der Name von dem flachen Vorberg nordwestlich vom sächsischen Friedhof, auf dem bei Mondlicht die Hasen tanzten). Im Laufe der Besiedlung wurde auch in Halvelagen eine der Kirchenburgen gebaut, für die Siebenbürgen so bekannt ist. Die Burgmauer um die Kirche und der Kirchturm Halvelagens wurde im 17. Jahrhundert abgerissen.

Auf einem der höheren Berge um Halvelagen gab es einst eine kleinere Burg oder einen Signalturm. In den 1970er Jahren waren noch Reste von Sandsteinstufen und Mauern auffindbar.

Um 1900 wanderte ein großer Teil der Halvelagener nach Amerika aus. Dort arbeiteten sie unter anderem in Stahlwerken und Wurstfabriken um Chicago und Detroit. In den Jahren um 1960 lebten in Halvelagen circa 500 Sachsen, circa 250 Rumänen und circa 250 Roma.

"Wo du als Kind gespielt. In deiner Jugend gesungen.

Sind die Glocken der Heimat nicht verklungen."

Zur Frage “Was sind wir?” sind wegen fehlenden Nachweis die Aussagen der
Historiker unterschiedlich. Insbesondere sprachliche Merkmale führen zu der Annahme daß
die ersten deutschen Siedler im 12. Jahrhundert aus dem Gebiet von Rhein und Mosel,
zwischen Luxemburg, Niederlothringen und dem Westerwald, Mainz und Köln nach Siebenbürgen
kamen. Die Weber des ungarischen Königs sollen angeblich auch im Bereich des Erzbistums
Magdeburg erfolgreich gewesen sein. Das Burzenland wurde im 13. Jahrhundert von
Deutschen aus den bereits erschlossene Wanderzüge kamen aus Schlesien, Österreich, Baden
und Württemberg. Woher die ersten Siedler Halvelagens in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts kamen und wie groß ihre Anzahl war entzieht sich unserer Kenntnis.
Auf diese Weise hatte sich in Siebenbürgen in über 800 Jahren und mehr als 30 Generationen
ein ehrliches, treues und selbstbewusstes Völkchen entwickelt, ein Menschenschlag,
den viel Lebensfreude und ein ausgeprägter Gemeinschaftssinn charakterisierte.
Gesprochen wurde die eigene Mundart, “das Sächsische”, die an eine bestimmte Landschaft
gebunden war und im Gegensatz zur Hochsprache keine überregionale Verständigung anstrebte.
Weil unsere Siebenbürger Sachsen in einem multikulturellen Raum lebten, wurde von Kindheit
an Sächsisch, Deutsch und Ungarisch, später Sächsisch, Deutsch und Rumänisch gelernt und
gesprochen. Gleiches traf auf die Halvelagner zu.
Stephan Ludwig Roth hatte erkannt, daß ein Volksstamm in fremden Landen nur dann
überleben kann, wenn er zahlenmässig und wirtschaftlich stark ist. Aus diesem Grund
unternahm er im Jahr 1845 eine Reise nach Württemberg, um für neue deutsche Ansiedler zu
werben.zwar waren die sächsischen Ortschaften noch nicht überfremdet, weil es den anderen
Nationen erst durch die Konzivilität (KAiser Joseph II., Verfügung vom 4. Juli 1781) erlaubt
worden war, Grundbesitz auf Sachsenboden zu erwerben, aber die Schleuse dafür war
geöffnet auch in unserem Dorf.
Anhaltspunkte für eine Siedlung, die bereits vor dem 13. Jahrhundert auf dem Gebiet unserer
Gemarkung existierte haben könnte, gibt es nicht. Bei der ältesten erhaltenen Volkszählung
aus dem Jahre 1488 wurden in Halvelagen 63 sächsische Wirte und dem gegenüber nur 4 Hirten
(Rumänen) verzeichnet, Das gibt uns Grund anzunehmen, daß unser Dorf von unseren
deutschen Vorfahren gegründet worden ist. Mit dieser Bevölkerungszahl stand Hotvillach 1488
an zehnter Stelle im Schäßburger Stuhl (insgesamt 20 Ortschaften) und an dritter im “unteren”
Schäßburger Stuhl. Da in Halvelagen früher überwiegend Sachsen wohnten, wurden aus ihren
Reihen der Hann (Bürgermeister, auch “Dorfrichter” genannt), der Mithann, der Notar und die
Borjer (Bürger) gewählt, denn...

...unsere Vorfahren haben früh erkannt:     “Halvelagen” wurde der Ort benannt.

Hier bauen wir uns Heim und Land.            der Namenspatron blieb bekannt.

Hier kann man gut und sicher leben             Das Schicksal hat es leider so gewollt,

mit Pferd und Rind und Wein und Reben    das wir später mußten ziehen fort.


Etwa 500 Jahre später - 1990 - lebten in unserem Ort nur noch 8 Sachsen.
In den 245 Kirchengemeinden der fünf Kirchenbezirke der Evangelischen Landeskirche
Augsburgischen Bekenntnisses (A.B.) in Rumänien präsentierte sich die Mitgliederzahl in der
Zeitspanne von 1987 bis 1990 wie folgt: 1987 = 115.512, 1988 = 110.186, 1989 = 102.162,
30.09.1990 = 47.413 Seelen. Halvelagen zählte zu den ersten aufgelösten Kirchengemeinden
(ausgenommen die Gemeinden des Bistritzer Kirchenbezirkes), obwohl es früher eine
mittelgroße Ortschaft war.

Auszug aus dem Heimatbuch